Die obligatorische Kaffeekanne darf bei keiner Kaffeetafel fehlen. Denn wenn an der Tafel am Sonntagnachmittag Tante, Oma und Co. zu Tisch sitzen, dann gehört sie einfach dazu. Meist aus Porzellan und passenden zum jeweiligen Kaffeeservice. Am Ausguss hängt der kleine Tropfpfänger in Form eines Schmetterlings und der Filterkaffee wird frisch zubereitet und noch heiß in die Kanne gegossen und schlussendlich wird dann jede Tasse aus der Kanne mit Kaffee gefüllt. So zumindest wurde besonders hierzulande über viele Jahrzehnte der Kaffee genossen und noch heute genießen ihn viele exakt auf diese Weise.

Die arabischen Kaffeekannen und Traditionen

Die arabische Kaffeekanne ist in der Regel aus Silber oder ist versilbert. Ihr Äußeres ist mit sehr viel Verzierung versehen und ihre Form ist eindeutig orientalisch. Sie verfügt über einen länglich geschnittenen Ausguss und einem recht langgezogenen wie großen Henkel. Die Kanne selbst ist recht klein, mit einem Bauch im unteren Bereich und verschmälert sich dann nach oben gehend. Die Ornamente selbst auf der den Kannen sind sehr großzügig und üppig.

Vom Halbmond bis zu arabischen Schriftzügen befindet sich alles als Verzierung auf diesen typisch arabischen Kannen. Das Service dazu sieht ähnlich aus. Die kleinen Mokkatassen sowie auch die kleinen Unterteller und das Tablett zum Servieren selbst sehen identisch aus und meist sind besonders auf den Tabletts die Ornamente noch größer und sichtbarer. Auch in Katar wird gern der starke Kaffee getrunken und die Tradition allein wie er zubereitet wird und vor allem auch wir er serviert wird, spielen eine wesentliche Rolle. Traditionen wie das Trinken vom so genannten „Qahwa“ in Gesellschaft, spielen eine wichtige Rolle in der reichen Kultur Katars. Die Gastfreundlichkeit wird besonders im Orient generell durch das Anbieten des Mokkas demonstriert und signalisiert. Tipp: Auch in Nordafrika, wie Marokko, gibt es diese Traditionen, wobei hier der typische Tee aus frischer Minze ebenso gern getrunken wird.

Filterkaffee in Deutschland und die legendäre Kaffeetafel

Der klassische Filterkaffee ist nach wie vor der beliebteste Kaffee der Deutschen. Zwar haben Cappuccino und andere Kaffeespezialitäten weltweit einen sehr hohen Stellenwert erreicht, doch der frisch Aufgebrühte ist unser Liebling. Zur Kaffeetafel am Sonntag, wenn die Tanten und Verwandten eingeladen werden. Oder auch an Geburtstagen, zu Ostern und zur Taufe oder Kommunion und anderen festlichen Anlässen. Die festlich gedeckte Tafel nebst dem schönen Kaffeeservice, dem selbst gebackenen Kuchen und der dazugehörigen Kaffeekanne ist ein Muss. Dazu noch die Schlagsahne und schon fühlt man sich heimische und zuhause. Die Kaffeekannen sind in der Regel aus hochwertigem Porzellan und mit vielerlei verschiedenen Mustern in Blumenform meist bestückt. Skurril wird es an dieser Stelle eigentlich nur, wenn die Kannen außergewöhnliches Design vorweisen. So bieten bekannte Manufakturen sehr viele verschiedene Kannenformen an und auch das passende Service ist mehr als nur gewöhnlich. Dennoch: Der Filterkaffee, der handgebrüht und frisch selbst aufgebrüht wird, kann auch nur für eine einzige Tasse reichen. Dann wird der Porzellanfilter auf die jeweilige Tasse gesetzt, die Filtertüte kommt hinein und wird mit Kaffeepulver gefüllt. Dann dass heiße Wasser aufgießen, fertig.

Alles Porzellan?

Das Grundmaterial vieler Service und Kaffeekannen ist sicherlich aus Porzellan. Doch es gab auch Zeiten, in denen diese Material kostbar und unerreichbar war. Besonders in Nachkriegszeiten und auch während des Krieges selbst wurden die meisten Kaffeekannen aus Emaille hergestellt. Sie waren unglaublich robust, stoßfest und hielten dennoch den Kaffee recht lange warm. Ein weiterer Vorteil dieses Materials ist, dass die Kannen dadurch extrem leicht waren und immer gut zu transportieren und zu verstauen waren. Auch in den USA gibt es heute noch jede Menge dieser Kannen, die nämlich wunderbar am offenen Feuer aufgehängt werden konnten und so der Kaffee erhitzt werden kann. Die Cowboys, die ihre Viehherden tagsüber stundenlang von A nach B treiben und im Sattel ihres Pferdes waren, freuen sich noch heute auf die obligatorische Tasse Kaffee aus der Emaillekanne und der Emailletasse.

Übrigens: In Mecklenburg befindet sich die größte Kaffeekannen Sammlung der Welt. Mit sage und schreibe insgesamt 27290 Kaffeekannen ist der Weltrekord hierbei 2012 in das
Guinness World Records Buch eingetragen worden. Und diese extravagante Kannen-Sammlung befindet sich in Karls Erlebnis Dorf, in Rövershagen, bei Rostock. Mit dem Aufkommen von Thermoskannen und Kaffeeautomaten verschwanden schöne, alte Porzellankannen meist auf Nimmerwiedersehen in Schränken, Kellern, auf Dachböden oder im sogar Müll. Es gibt noch hier und da immer wieder Ausstellungen, die an alte Porzellan-Zeiten erinnern und meist mit vielen ungewöhnlichen Exponaten bestückt sind. Dazu gehören auch die Sammeltassen und Mokkatassen, die besonders in England und auch hierzulande eine ganze Epoche bestimmten und noch heute viele sehr teure Exponate davon in den Schränken und Vitrinen zuhause verstauben und nicht mehr hervorgeholt werden.